Internationale Meldungen aus den Bädern

Frankreich

Paris: Baden in der Seine soll ab 2025 möglich sein

10.7.23: Offiziell verboten wurde das Baden in der Seine bereits 1923. Bis Anfang der 1960er Jahre wurde Flussschwimmen noch praktiziert, trotz der schlechten Wasserqualität.
Während der Olympischen Spiele 2024 in Paris sollen nun einzelne Schwimmwettkämpfe in der Seine stattfinden. Davor müssen noch Tausende von Wohnungen an die Kanalisation angeschlossen, Klärwerke modernisiert oder neu errichtet werden.

Quelle: orf.at/stories/3323284

England

London: «Baden im Fluss verboten»

10.7.23: 80 Prozent der englischen Flüsse gelten als stark verschmutzt. 1989 wurden die Wasserwerke privatisiert und haben den Ausbau der Abwasser-Infrastruktur vernachlässigt. Bei starkem Regen werden Abwässer ungereinigt in die Flüsse geleitet. Das Baden ist daher in den meisten Flüssen und Seen oft eine unappetitliche Angelegenheit oder sowieso verboten. Die Wasserindustrie will nun in den nächsten Jahren zwölf Milliarden Franken in die Sanierung der Abwasserinfrastruktur investieren.

Quelle: srf.ch | news

Deutschland

Immer öfter bleibt das Freibad zu – der Branche fehlen 3000 Schwimmmeister.

11.6.2023: Der Job am Beckenrand bringt viel Verantwortung mit sich – und wenig Geld. Das Einstiegsgehalt liege bei 2200 Euro brutto. Das seit mit ein Grund, warum Fachangestellte für Bäderbetriebe verzweifelt gesucht werden. Effekt: Jährlich werden Dutzende an Bädern geschlossen. Und immer weniger Kinder können schwimmen.

Quelle: tagesschau.de

 

Berliner mit wenig Geld können gratis ins Hallenbad

7.2.2023: In Berlin erhalten einkommensschwache Menschen kostenlos Zutritt zu den Hallenbädern. Der Gratis-Zugang zu den Berliner Bäder-Betrieben soll ab 15. Februar jeweils montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr sowie samstags ganztägig gelten. Der freie Eintritt ist zunächst bis Ende 2023 befristet.

Quelle: tagesspiegel.de | berlin

 

Gemeinsam gegen das Bädersterben – Allianz der Kommunen

18.9.2021: In Deutschland werden jedes Jahr rund 70 öffentliche Bäder geschlossen. Sie stellen den Betrieb ein oder werden privatisiert, weil die Kosten den Kommunen über den Kopf wachsen.

Im Jahr 2000 gab es noch etwa 3'500 Hallenbäder, 2016 waren es nur noch ungefähr 2'300. Die Folge: Die "Schwimmfähigkeit" der Gesellschaft nimmt ab, wie die DLRG sagt. Bereits 59 Prozent der 10-jährigen Kinder seien keine sicheren Schwimmer.

Mehrere Städte und Kommunen in Bayern haben sich zusammen­geschlossen und betreiben ein neues, interkommunales Bad zusammen, und teilen sich die Verluste.

Quelle: tagesschau.de (der Artikel ist seit Mai 2023 nicht mehr online)

Anm.: Ein Beispiel eines interkommunalen Schwimmbades in der Schweiz ist das Piscine Intercommunale de Chéserex, auch dieses Hallenbad wird von mehreren Gemeinden gemeinsam betrieben.

 

Hamburg will ein Flussbad

12.3.2020: Als Vorbild dient das bekannte Islands Brygge Hafenbad in Kopenhagen – der Bezirk Mitte will im Industriegebiet in Hamm im Billebecken ein Flussbad errichten, das zu einem Hotspot für Hamburger und Touristen werden soll.

Quelle: Hamburger Abendblatt, S. 11, 12.3.2020

Anm.: Hamburg hat die letzten Jahre mehrere Freibäder stillgelegt, etwa das Freibad Rahlstedt und das unweit des geplanten Bades gelegene Freibad Aschberg. Aus mehreren Plänen für ein Schwimmbad auf der Alster (z.B. vom damaligen Bürgermeister von Beust im Jahr 2007) ist nichts geworden. Auch für ein Flussbad an der Elbe existiert ein Projekt. Die Wahrscheinlichkeit einer Realisierung? Eher gering ... D.S.

 

Petition zur Rettung der Schwimmbäder eingereicht

09.12.2019: Seit dem Jahr 2000 wurden in Deutschland 1400 Schwimmbäder Freibad Aschberg Hamburggeschlossen. Ende 2018 gab es bundesweit noch 6'400 Frei- und Hallen­bäder.* Der Investitions­bedarf zum Erhalt der Bäder wird auf mehrere Milliarden Euro geschätzt.
Die Forderung der DLRG zur Aufstellung eines bundesweiten Masterplans zur Rettung der Schwimmbäder mit 120'000 Unterschriften war Thema eines Petitionsausschusses des Bundestags.
Erhofft wird ein Investitionsprogramm von Bund und Ländern für Schwimmbäder – Schwimmen dürfe nicht zum Luxus werden. Der Ausschuss befasste sich erstmalig mit der Petition, nimmt Argumente auf und wird dann im anschließenden Petitionsverfahren eine Entscheidung treffen.

Quelle: tagesschau.de/inland/schwimmbaeder-nichtschwimmer-101.html (der Artikel ist nicht mehr online)

* Bei einer Einwohnerzahl von 82.79 Mio. (2018) teilten sich damit in Deutschland 12'936 Personen ein Schwimmbad. In der Schweiz waren es ca. 10'625 Personen (8.5 Mio. Einw. bei rund 800 öffentlichen Badeanlagen)

Österreich

Lernhilfe in den Freibädern

17.7.22: Im Sommer 2022 wird in drei Wiener Freibädern kostenlos Lernhilfe in Deutsch und Mathematik angeboten. Durch den Standort werde ein angstfreier Zugang zur Bildung ermöglicht, und das Feriengefühl im Lernprozess mit einfließen.

Quelle: wien.orf.at

 

Wien will 5 neue Hallenbäder bauen

30.9.2021: In Wien sollen, aufbauend auf die »Bäderstrategie 2030«, in den nächsten Jahren fünf neue Schwimmhallen und 30 Bäder-Erweiterungen erbaut werden.

Schulen, Vereine mussten nach der Wiedereröffnung der Hallenbäder aufgrund der geltenden CoV-Regeln zu getrennten Zeiten schwimmen. So kam es zur Kritik an eingeschränkten Öffnungszeiten, zu späten Kurszeiten, und ausgebuchten Kursen. Neue Hallenbäder sollen den Kampf um die Schwimmbahnen entschärfen.

Quelle: wien.orf.at

Belgien

Die EU-Hauptstadt Brüssel hat kein einziges Freibad

19.6.22: Bis Ende der 1970er Jahre gab es sehr wohl Freibäder in Brüssel, aber 1978 sperrte das letzte endgültig zu. Das Fehlen von öffentlichen Freibädern soll eine europäische Einzigartigkeit sein, und beschäftigt in heissen Sommern Einheimische und Zugereiste.

Quelle: orf.at/stories/3266961

Spanien

Oben OhneFrau Oben Ohne im Schwimmbad in Barcelonas Freibädern offiziell erlaubt

Barcelona, August 2019: An den Stränden der Katalanischen Hauptstadt Barcelona ist es seit Jahrzehnten Usus, dass Frauen wie Männer ohne Oberteil sonnenbaden und planschen. Aus den öffentlichen Freibädern gab es aber in letzter Zeit häufiger Beschwerden von Frauen über das Personal, das das Ablegen des Bikini-Tops nicht akzeptieren wollten.
Eine einheitliche Regel zum Oben-Ohne-Baden gab es nicht, wohl aber die Vorgabe, dass niemand wegen seines Geschlechts diskriminiert werden darf. So entschied die Stadtverwaltung im Sinne der Gleichberechtigung, dass Frauen keine Oberteile zu tragen haben, da Männer das auch nicht tun müssen. Oben ohne ist seither in den Freibädern der Stadt offiziell erlaubt.

Quelle: stern.de/reise/europa/oben-ohne-in-barcelona---in-den-freibaedern-der-stadt-ist-das-jetzt-offiziell-erlaubt-8839532.html

 

Nachrichten:

Thema:

Beitrag: